Bestatter Friedberg: Der Bestatter ist ein Dienstleistungsberuf. Seine Aufgabe ist es, eine verstorbene Person auf den Friedhof zu bestatten.
Das Berufsfeld umfasst vielfältige Aufgaben:
- Überführung der verstorbenen Person vom Sterbeort oder deren Bergung (zum Beispiel bei einem Unfall)
- Kosmetische Behandlung und hygienische Versorgung der verstorbenen Person
- Einbettung und Einkleidung in den Sarg
- Organisation der Beisetzung mit einer weltlichen oder kirchlichen Trauerfeier
- Durchführung der Beisetzung mit einer Urne oder mit einem Sarg
- Hilfe und Beratung für die Angehörigen bei Überführungen, Behördenwegen, Erbe
Warum gibt es den Bestatter?
Die Durchführung der Bestattung, die vom Bestatter organisiert wird, dient in erster Linie der Trauerbewältigung bei den Angehörigen. Dabei gibt es in den verschiedenen Kulturkreisen unterschiedliche Formen. Zu der Bewältigung gehört auch die Trauerrede oder das gemeinsame Essen mit den Angehörigen nach der Beerdigung.
Was kostet ein Bestatter?
Die Gesamtkosten für eine Bestattung richten sich nach der Art der Bestattung, dem Ort der Beisetzung und nach der Grabstelle sowie nach dem Umfang der vom Bestatter erbrachten Dienstleistungen.
Dabei gibt es hier erhebliche Unterschiede. So können die Gesamtkosten zwischen 2.000 bis 3.000 Euro für eine günstige anonyme Feuerbestattung bis zu 35.000 Euro oder mehr für eine gehobene Erdbestattung liegen.
Dabei machen die Kosten für die Dienstleitungen des Bestatters oder des Bestattungsinstitutes ungefähr ein Drittel aus. Hier kann man im Durchschnitt mit ungefähr 3.000 Euro rechnen. Die Grabkosten (Friedhofsgebühren) umfassen ungefähr ein weiteres Drittel der Gesamtkosten und diese unterscheiden sich örtlich zum Teil sehr stark. Im Durchschnitt kann man hier mit ungefähr insgesamt 2.500 Euro rechnen.
Wenn ein Grabstein benötigt wird, kommen hier die Kosten für einen Steinmetz hinzu. Diese liegen im Durchschnitt bei ungefähr 5.000 Euro.
Für die provisorische Grabanlage nach der Beisetzung kommen ungefähr 250 Euro in Anrechnung. Eine Dauergrabpflege kosten im Durchschnitt ungefähr 7.000 Euro für 20 Jahre.
Die Leistungen von Dritten bei einer Beerdigung liegen bei ungefähr 1.800 Euro im Durchschnitt. Diese beinhalten die Kosten für die Kirche/Pfarrer oder den Trauerredner, die Todesanzeige, die Trauermusik sowie für den Trauerkaffee im Gasthof oder in der Gastwirtschaft von mehreren Dutzend Personen.
Die Beerdigungskosten sind regional sehr unterschiedlich. Ebenso sind die Preise der Beerdigungsinstitute auch abweichend. Deshalb ist es sinnvoll, sich von mehreren Anbietern entsprechende Angebote einzuholen.
Wer darf einen Bestatter beauftragen?
Bestatter Friedberg: Die Angehörigen müssen im Todesfall den Bestatter den Auftrag zur Bestattung erteilen. Das ist auch so im Bestattungsgesetz gesetzlich geregelt. Dort ist auch festgeschrieben, nach welcher Reihenfolge die Auftragserteilung erfolgen muss.
Ab wann sollte man einen Bestatter rufen?
Wenn ein naher Angehöriger in der Wohnung verstirbt, so muss zuerst eine Todesbescheinigung durch einen Arzt ausgestellt werden.
Dabei ist es sinnvoll, zunächst den Hausarzt der verstorbenen Person anzurufen. Dieser kennt die Krankheitsgeschichte und ist somit in der Lage, die eindeutige Todesursache festzustellen.
Wenn ein Hausarzt nicht zu erreichen ist, so muss ein anderer Arzt (zum Beispiel Notarzt) herbei gerufen werden, der dann die Todesbescheinigung erstellt.
Wenn der Arzt dann einen natürlichen Tod vermerkt hat, müssen sich die Angehörigen mit dem Bestatter in Verbindung setzen, um den Überführungszeitpunkt sowie einen Termin für ein Beratungsgespräch zu vereinbaren. Nach Eintritt des Todes darf die verstorbene Person bis zu 36 Stunden daheim verbleiben, um dann in die Klimaräume überführt zu werden.
Wenn vom Arzt ein nicht natürlicher Tod festgestellt wurde oder die Todesursache nicht eindeutig zu klären ist, wird er die Polizei benachrichtigen. Hierzu ist der Arzt gesetzlich verpflichtet.
Die Beamten vor Ort entscheiden dann, wohin die verstorbene Person überführt wird. Das ist dann normalerweise die Rechtsmedizin.
Was machen Bestatter mit den Leichen?
Bestatter Friedberg: Die verstorbene Person wird vom Bestatter selbst oder den Angestellten vollständig eingeseift und mit kaltem Wasser gewaschen. Dabei werden gröbere Verschmutzungen sowie austretende Körperflüssigkeiten und eingetrocknetes Blut beseitigt. Wenn Wunden vorhanden sind, werden die vernäht oder verklebt.
Wenn die verstorbene Person zum Beispiel durch einen schweren Unfall stark entstellt ist, wird diese Person so präpariert, so dass die Angehörigen am offenen Sarg Abschied nehmen können.
Was verdienen Bestatter?
Eine Bestattungsfachkraft kommt bei einer 40-Stunden Woche füein Einstiegsgehalt von ungefähr 1.900 bis 2.200 Euro brutto im Monat. Mit einer zunehmenden Berufserfahrung und Betriebszugehörigkeit kann dass das Gehalt auf bis zu 3.000 Euro brutto im Monat steigen.
Wie viele Bestatter gibt es in Deutschland?
Bestatter Friedberg: Der Bestatter ist in Deutschland gemäß der Handwerksordnung dem handwerksähnlichen Gewerbe zugeteilt. Danach gab es im Jahr 2020 ungefähr 5.500 Handwerksbetriebe im Bereich des Bestattungsgewerbes, die innerhalb von Deutschland aktiv waren.
Was braucht der Bestatter von den Angehörigen?
Wichtig dabei sind zunächst der aktuell gültige Personalausweis oder der aktuell gültige Reisepass.
Wenn vorhanden, ist auch die Geburtsurkunde, die Heiratsurkunde oder das Familienbuch von Bedeutung.
Des weiteren sind auch Sterbeurkunde des Partners, wenn dieser bereits verstorben ist, oder eine Scheidungsurkunde auch wichtig.
Die hohen fachlichen und sozialen Anforderungen an eine Bestattung
Bestatter Friedberg: Gerade beim Tod eines nahen Angehörigen sind die Hinterbliebenen häufig mit einer solchen Situation völlig überfordert. Somit ist hier vom Bestatter ein gutes Einfühlungsvermögen und eine sanfte Begleitung bei der Abwicklung und den erforderlichen Formalitäten ein Muss.
Deshalb muss ein Bestatter eine hohe fachliche und soziale Kompetenz mitbringen, um eine solche Tätigkeit ausüben zu können, weil hier eine Bestattung eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe ist.
Ebenfalls ist der Bestatter auch ein Dienstleister und ist dann quasi der Vertreter der Angehörigen bei der Durchführung der Bestattung. Er setzt sich mit den entsprechenden Behörden und Ärzten in Verbindung und kümmert sich um die notwendigen Formalitäten.
Auch bei Fragen zum Erbe und der eigenen Sterbevorsorge kann ein Bestatter auf die richtigen Stellen hinweisen.
Ebenso wird vom ihm der Ablauf des Begräbnisses organisiert und er handelt hier auch in Abstimmung mit den Angehörigen. Ebenfalls muss er sich um die Aufbewahrung (Einkleidung, Einbettung, etc.) der verstorbenen Person bis zur Beisetzung kümmern.
Fazit zu Bestatter Friedberg
Bestatter Friedberg: Der Beruf eines Bestatters ist eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe und erfordert von der ausübenden Person eine Vielzahl von fachlichen und sozialen Fähigkeiten.
Dabei muss er mit dem Umgang der Angehörigen eine besondere Empathie an den Tag legen und auch die Wünsche der verstorbenen Person sowie deren Angehörigen im Bezug auf die religiösen Rahmenbedingungen bei der Beerdigung mit berücksichtigen.