Hospiz Saint-Ursanne in der Nähe
Hospiz Saint-Ursanne: Was ist das?
Hospiz Saint-Ursanne: Ein Hospiz eine stationäre Einrichtung für Menschen, die sich in der finalen Lebensphase befinden. Im Idealfall verbringt die betreffende Person die letzten Tage, Wochen oder Monate des Lebens in der häuslichen Umgebung bei der Familie oder mit dem Ehepartner. Dies ist jedoch nicht immer möglich, da es heutzutage auch sehr viele Singlehaushalte gibt.
Viele Betroffene sind schon verwitwet. Kinder, falls welche vorhanden sind, wohnen weit weg von der häuslichen Umgebung. So ist es manchen Angehörigen schlichtweg unmöglich, sich um den Sterbenden zu kümmern.
Sind alle Therapiemöglichkeiten ausgereizt und ist die Krankheitsprognose schlecht, hilft oft nur noch eine Palliativpflege. Diese kann natürlich zu Hause erfolgen, indem der Betreffende starke schmerzstillende Medikamente und Zuspruch in der häuslichen Umgebung erhält.
Oft ist die finale Lebensphase mit einer körperlichen Hilflosigkeit verbunden, die es der Person unmöglich macht, die Körperpflege selbst durchzuführen. Stehen dann keine Angehörigen zur Verfügung, weil sie zum Beispiel beruflich oder familiär zu sehr eingebunden sind, ist nur noch eine stationäre Einrichtung eine Option – und hier kommt das Hospiz ins Spiel.
Warum gibt es das Hospiz?
Hospiz Saint-Ursanne: Gerade für Menschen, die im Begriff sind, zu sterben, ist es wichtig, eine beherzte Pflege zu bekommen, um mit dem nun bald endenden Leben Frieden schließen zu können. Am liebsten möchte natürlich jeder zu Hause sterben.
Eine unheilbare Diagnose trifft Betroffene oftmals überraschend. Ebenso ist dies für die Angehörigen schwer zu greifen. Man fängt an, mit dem Schicksal zu hadern und fragt sich: „warum gerade der oder die“? Jetzt stellt sich die Frage, wie es weitergeht.
Für Sterbende ist ein positiver Abschluss und das „friedliche Einschlafen“ oftmals der letzte Wunsch. Hierfür bedarf es einer Pflege mit Herz und Empathie, die trotz guter Absicht im herkömmlichen Pflegeheim nicht immer möglich ist.
Oftmals ist es der sehr schlechte Personalschlüssel, der eine optimale Pflege unmöglich macht. Der Patient fühlt sich alleingelassen und auf dem Abstellgleis. Eine gute Alternative ist hier das Hospiz, welches einen wesentlich besseren Personalschlüssel hat, d. h. eine Pflegekraft ist beispielsweise für etwa 8 Gäste zuständig und kann sich diesen besser widmen.
Hospiz Saint-Ursanne: Gerade in der finalen Lebensphase hat der Betreffende besondere Bedürfnisse, die es gilt zu respektieren. Und im Hospiz sind die Pflegekräfte darauf geschult, beispielsweise nur noch die Lippen des betreffenden zu benetzen, anstatt ihm große Mengen zu trinken zu geben bzw. ihn nur noch kleine Häppchen zu essen zu geben, wenn er das so wünscht.
In der Regel hat der dem entschlafen gewährleistet. Dadurch hat der Betreffende in seinem Zimmer wesentlich mehr Freiheiten als in einem Krankenhaus oder Pflegeheim, zumal er sich sein Zimmer nicht mit anderen teilen muss und zudem spezielle Wünsche vom Pflegepersonal berücksichtigt werden.
Gleichzeitig ist es möglich Familienmitglieder mit aufzunehmen, sodass der Betreffende professionelle Palliativpflege bekommt, aber gleichzeitig seine Familie um sich haben kann. Damit wird den Angehörigen ermöglicht, den Sterbenden würdevoll durch die letzte Zeit seines Lebens zu begleiten, welches die Angehörigen auch voll späteren Gewissensbissen schützt.
Hospiz Saint-Ursanne: Menschenwürde wird im Hospiz großgeschrieben: Hier ist der Betreffende nicht Patient, sondern Gast wie in einem Hotel. Der Aufenthalt im Hospiz ist jedoch nicht in Stein gemeißelt: Es gibt auch Fälle, in denen sich der schwerkranke Mensch wieder erholt bzw. wo der Tod wieder in weitere Ferne rückt. In so einem Fall kann der Gast aus dem Hospiz entlassen werden, und in seine häusliche Umgebung zurückkehren oder in eine Pflegeeinrichtung oder Wohngruppe ziehen.
Was sind Aufgaben eines Hospizes?
Hospiz Saint-Ursanne: Entgegen vieler Klischees ist ein Hospiz nicht unheimlich, sondern vielmehr ein Ort, an dem Frieden und Einklang zwischen Leben und Tod herrscht. Grundsätzlich herrscht hier noch Nächstenliebe, hier ist der Gast noch König.
Die Aufgabe eines Hospizes besteht darin, eine stationäre Pflege mit Sterbebegleitung zu bieten, welche auch die Angehörigen mit einbezieht. Dadurch kann der betreffende möglicherweise auch aus einem schweren Leben eine positive Bilanz ziehen. Das Ziel ist also eine liebevolle Palliativversorgung mit Sterbebegleitung. Die Pflegekräfte arbeiten dort ehrenamtlich und werden entsprechend für den Dienst im Hospiz geschult.
Was kostet ein Hospiz?
Hospiz Saint-Ursanne: Erwartungsgemäß sind die Kosten eines Hospizes hoch, zumal der Gast eine individuelle Betreuung bekommt. Doch keine Sorge – auf ihn persönlich kommen keine Kosten für den Aufenthalt im Hospiz zu.
Das Hospiz lebt von Spenden, durch die das ganze System aufrechterhalten wird. Deshalb sind die Einrichtungen auf Spenden angewiesen, damit die ehrenamtliche Mitarbeit des Pflegepersonals weiterhin gewährleistet ist. Das ganze Konzept der Hospizpflege basiert also auf einer karitativen Basis.
Wer bezahlt das Hospiz?
Hospiz Saint-Ursanne: Etwa 90% der Kosten für den Aufenthalt übernehmen die Kranken- oder Pflegekassen. Die restlichen 10% übernimmt der Hospizträger selbst, wie zum Beispiel kirchliche oder sonstige karitative Träger. Es steht den Angehörigen natürlich frei, etwas zur Pflege des Betreffenden beizusteuern. Gelegentlich gibt es Kollekten für Hospize bei Gottesdiensten in Kirchen.
Wie lange zahlt die Krankenkasse das Hospiz?
Hospiz Saint-Ursanne: Die Übernahme ist durch die Krankenkassen zwar nicht von vornherein befristet, jedoch wird von einem Aufenthalt von etwa vier Wochen ausgegangen. In manchen Fällen kann der Gast nach 4 Wochen entlassen werden.
Ist dies jedoch notwendig, kann der Hospizaufenthalt verlängert werden. Für die Einweisung sowie für die Verlängerung des Aufenthaltes im Hospiz muss der Arzt eine entsprechende Bescheinigung über die Notwendigkeit ausstellen.
Berechtigt für die Aufnahme in ein Hospiz sind nur Personen, die an einer unheilbaren Krankheit mit schlechter Prognose leiden. Wunder gibt es bekanntlich immer wieder. Kann inzwischen eine häusliche Versorgung oder eine würdevolle Versorgung in einem Heim sichergestellt werden, wird eine Entlassung aus dem Hospiz erfolgen.
Sind Hozpize nur für ältere Menschen bestimmt – gibt es auch Kinderhospize?
Hospiz Saint-Ursanne: Die Notwendigkeit, in ein Hospiz aufgenommen zu werden, betrifft bei weitem nicht nur ältere Menschen. Leider gibt es auch eine Menge Kinder, die niemals die Möglichkeit haben, überhaupt das Erwachsenenalter zu erreichen, da sie schon in ganz jungen Jahren dem Tod ins Gesicht blicken müssen.
Umso wichtiger ist es hier, dass das Hospiz diesen Kindern eine liebevolle Umgebung bietet, und das Elternhaus, soweit keines verfügbar ist oder soweit die Eltern die Pflege des Kindes nicht mehr stemmen können, so weit wie möglich ersetzt.
Kinderhospize erinnern auf den ersten Blick an wie Kindertagesstätten. Die sterbenskranken Kinder und deren Angehörige sollen nicht pausenlos an den Tod erinnert werden. Das Kinderhospiz hilft allen Beteiligten, gemeinsam die Situation so unbefangen wie möglich zu ertragen. Kreative Projekte für Angehörige und Eltern gibt es ebenfalls. Ein mögliches Beispiel ist das Meißeln von Figuren, die später auf das Grab des Kindes bestellt werden.
Hospiz Saint-Ursanne: Obwohl der Tod ständig präsent ist, gibt es daher auch heitere Momente. So können kleine Geschwister mit in das Bett von sterbenden Kindern gelegt werden, um mit diesem beispielsweise zusammen einen Film zu schauen oder ein Hörspiel zu hören. Tritt ein unerwarteter Zwischenfall wie Atemnot ein, ist das Personal sofort zur Stelle und greift entsprechend in Gegenwart der Angehörigen oder der Geschwister ein.
Dies führt bei allen Beteiligten zum offenen Umgang mit der Situation. Gleichzeitig lernen die gesunden Geschwister dabei, dass ein unversehrtes Leben nicht selbstverständlich ist und dass wir alle der Endlichkeit des Lebens unterworfen sind. Tritt dann eines Tages der Tod des Geschwister ein, trifft dieser auch das gesunde Kind nicht unerwartet. Auch die Eltern wissen dann jeden glücklichen Moment mit ihren Kindern umso mehr zu schätzen.
Gibt es ein Hospiz für Tiere?
Hospiz Saint-Ursanne: Tatsächlich gibt es das Konzept der Hospizversorgung nicht nur für Menschen, sondern auch für Tiere. Dort können Haus- oder Straßentiere, deren Leben auf das Ende zugeht, in liebevoller Versorgung ihr letztes Dasein fristen.
Hier finden auch Tiere, die schwer erkrankt sind und bald sterben müssen, und deshalb von ihrem Besitzer gelegentlich ausgesetzt werden, eine liebevolle Auffangstation, wo sie sich frei bewegen können. Die Tiere werden nicht in Käfige gesperrt, können sich auf dem Gelände bekommen ihre Streicheleinheiten und können sich so ebenfalls in Frieden vom Leben verabschieden.
De facto handelt es sich beim Tier Hospiz um eine Auffangstation, wo die Tiere viel Liebe und Einfühlungsvermögen die letzten Tage Wochen oder Monate begleitet werden. Dort wird auch auf die Ernährung der schwerstkranken Tiere und auf deren gesundheitliche Konstitution Rücksicht genommen. Sie bekommen teures Spezialfutter, wenn dies notwendig ist.
Was sind die Vor- und Nachteile eines Hospizes?
Hospiz Saint-Ursanne: Die Vorteile eines Hospizes zeigen sich wie folgt:
- Der Patient ist nicht Patient, sondern Gast, was sich weitaus würdevoller anhört.
- Der Personalschlüssel ist wesentlich besser, sodass ich die Pflegekräfte mehr Zeit für den Einzelnen nehmen können.
- Die Ausbildung der Pflegekräfte ist so ausgerichtet, dass vor allem das Herz zählt.
- Es handelt sich hier nicht um kommerzielle Pflege, wodurch auch keine Unterschiede zwischen den Gästen gemacht werden, unabhängig von deren Einkommen.
- Es fallen keine Kosten an, da die Kranken- oder Pflegekasse und der Hospiz-Träger sich die Kosten teilen.
- Angehörige können auf Wunsch mit aufgenommen werden, sodass der Gast trotz stationärer Unterbringung nicht auf diese verzichten muss.
Es gibt allerdings auch Nachteile eines Hospizes, die zu berücksichtigen sind:
- Der Aufenthalt im Hospiz ist faktisch nur befristet möglich.
- Die Tatsache, dass sich der Gast unter Menschen, die dem Tode geweiht sind, befindet, könnte auf ihn deprimierend wirken.
Welche Alternativen gibt es zu einem Hospiz?
Hospiz Saint-Ursanne: Die beste Alternative ist natürlich immer noch die häusliche Umgebung, zumal auch dort eine Palliativpflege möglich ist. Allerdings muss hierfür sichergestellt sein, dass entweder die Angehörigen bzw. Mitbewohner im Haus die nötige Pflege übernehmen, oder dass der Erkrankte noch selbst in der Lage ist, die elementarsten Tätigkeiten der Körperpflege zu verrichten. Ist dies nicht der Fall, oder sind keine Angehörigen vorhanden, bleibt dann letztlich nur das Seniorenheim bzw. das Pflegeheim.
Auch hier gibt es gute Adressen, man sollte sich in so einem Fall vorab genau informieren und herausfinden, ob der Betreffende dort gut aufgehoben ist. Solange es irgend möglich ist, sollte der Patient jedoch in seiner häuslichen Umgebung verweilen, schon um nicht aus seiner gewohnten Umgebung herausgerissen zu werden. Dies sollte immer die erste Option sein, auch wenn die betreffende Person alleine lebt, solange sie sich selbst versorgen kann und nicht verwahrlost.
Wie überzeuge ich einen Angehörigen vom Hospiz?
Hospiz Saint-Ursanne: Hier ist empathische Überzeugungskunst gefragt, denn zunächst gibt niemand gerne einen Menschen in eine entsprechende Einrichtung. Es bedarf der Aufklärungsarbeit eines Hospizdienstes, der dem Angehörigen den Sachverhalt genau erklärt und ihm plausibel macht, dass dies derzeit die beste Alternative zur Unterbringung im Pflegeheim ist. Auch der Arzt des Vertrauens kann hier Überzeugungsarbeit leisten und den Angehörigen von gedanklichen Vorurteilen befreien.
Viele ältere Menschen wünschen sich bereits lieber ihre letzten Tage oder Monate im Hospiz zu verbringen als in einem Seniorenheim – und das nicht ohne Grund. Will man Angehörige von einer Notwendigkeit überzeugen, den Betreffenden stationär unterzubringen, hat man daher wesentlich bessere Karten, den Angehörigen vom Hospiz zu überzeugen, als vom Altersheim.
Hospiz Saint-Ursanne: Letzteres sollte sowieso nur die letzte Alternative sein, wenn es gar keine anderen Möglichkeiten mehr gibt. Zu bedenken ist auch, dass sich viele Pflegebedürftige ein Zimmer mit einem anderen Heimbewohner teilen muss, welches zu Konflikten und zu emotionalem Stress aller Beteiligten führen kann.
Fazit zu Hospiz Saint-Ursanne
Hospiz Saint-Ursanne: Im Großen und Ganzen ist das Hospiz ein geniales Konzept, wenn es darum geht, einer sterbenskranken Person einen würdevollen Abschied vom Leben zu ermöglichen. Entscheidend dabei ist auch, dass der Betroffene seine Privatsphäre behält und nicht in seiner Freiheit eingeschränkt wird. Sofern der Gast dazu in der Lage ist, kann er sich auch auf dem Gelände frei bewegen und den Garten rund um das Hospiz jederzeit besuchen.
Wann immer dieser Hilfe braucht, welcher Art diese Hilfe auch immer ist, stehen ihm die ehrenamtlichen Pflegekräfte jederzeit zur Seite. Auf diese Art und Weise kann der Tod für die Betroffenen sowohl als auch für die Angehörigen ein Stück weit seinen Schrecken verlieren und man alles weitere in Ruhe planen. Das Hospiz ist zudem nicht nur eine gute Form der Pflege – es hat auch einen pädagogischen Wert.